Neben dem Kindergeld gibt es noch einige weitere wichtige Punkte zu beachten.

Unsere Tipps (aus eigener Erfahrung):  

1. Suche Dir als allererstes eine Hebamme, die Dich in der Zeit während und nach Deiner Schwangerschaft betreut. Wann? Sofort! Sofort, sobald Du weißt, dass Du schwanger bist. Warum? Eine Hebamme ist nicht leicht zu finden und teils über Monate “ausgebucht”. Deshalb ist das Dein erstes To-do. 
   
   
2. Bewirb’ Dich um einen Platz für Kinderkrippe und/ oder Kindergarten, auch hier sind die Wartezeiten lang. Sehr lang. In der Stadt ist dies wichtiger als im ländlichen Raum, um später überhaupt eine Chance auf einen Platz zu haben. Sprich’ einfach mal mit den Kindergärten bei Dir vor Ort (oder anderen Eltern), wie die Platzvergabe in Deinem Ort zurzeit gehandhabt wird. Du weißt noch gar nicht, welches Geschlecht Dein Kind haben wird? Trage einfach “divers” ein. Du weißt noch nicht, zu wann (oder ob) Du Dein Kind betreuen lassen möchtest? Das kannst Du später immer noch entscheiden. Und lass’ Dich nicht “abwimmeln” mit Sätzen wie: “Ach, warten Sie doch erst einmal ab, bis Ihr Kind da ist.” Dann wirst Du wahrscheinlich keinen Platz mehr bekommen.  
   
   
3. Elterngeld kannst Du zwar erst mit der Geburt Deines Kindes beantragen, solltest dies jedoch unbedingt in den nächsten 3 Monaten tun. Und: Je früher Du den Antrag einreichst, desto schneller wird dieser bearbeitet und desto eher bekommst Du das Elterngeld auf Dein Konto überwiesen. Was Du, da Du kein Gehalt mehr erhältst, dann ja auch brauchst. Es lohnt sich also, den Antrag frühzeitig vorzubereiten (und vielleicht sogar vorher noch die Steuerklasse zu wechseln).  
   
   
4. Ebenso lohnt es sich, den Antrag auf Kindergeld vor der Geburt Deines Kindes vorzubereiten. Hier hast Du zwar 6 Monate Zeit, also etwas mehr als beim Antrag auf Elterngeld, aber die ersten Monate mit Baby können schnell trubelig werden. Also, let’s go. 

Wer bekommt Kindergeld?

Kindergeld erhalten alle Eltern, die ihren Wohnsitz (oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt) in Deutschland haben. Wichtig ist: Alle Einkünfte, egal ob aus dem In- oder Ausland, unterliegen der Steuerpflicht in Deutschland.   

Wenn Du Alleinerziehend bist, erhält der Elternteil das Kindergeld, in dessen Haushalt das Kind überwiegend lebt. Teilt Ihr Euch die Betreuung Eures Kindes, also z.B. zu gleichen Teilen, könnt Ihr selbst entschieden, welcher Elternteil das Kindergeld erhält (und dieses z.B. fair teilen oder direkt für Euer Kind anlegen).  

Wann kannst (und solltest) Du den Antrag stellen?

Den Antrag auf Kindergeld kannst Du direkt mit der Geburt Deines Kindes stellen, am besten zeitnah und unbedingt innerhalb der ersten 6 Monate. Denn, Kindergeld wird nur für 6 Monate rückwirkend (nach Antragseingang) ausgezahlt. Das bedeutet, wer den Antrag zu spät, nach Ablauf der 6 Monate, stellt, erhält für die Zeit davor kein Geld mehr. Also: Frist nicht verpassen! 😉 

Plane zudem eine Bearbeitungszeit von ca. 4 – 6 Wochen für die Prüfung der Unterlagen mit ein. Auch hier gilt, je früher der Antrag von den Behörden bearbeitet werden kann, desto schneller geht das Kindergeld auf Deinem Konto ein.   

Tipp: Du kannst den Antrag auf Kindergeld auch schon vor der Geburt stellen und dann die Geburtsurkunde nachreichen, das geht auch und spart Wartezeit. 

Wie beantragst Du Kindergeld?

Am besten online oder per Post bei der zuständigen Familienkasse, diese befindet sich meist bei der Agentur für Arbeit bei Dir im Ort. Einzige Ausnahme: Als Beamtin bzw. Beschäftigte im öffentlichen Dienst ist Deine jeweilige Vergütungs- bzw. Besoldungsstelle für das Kindergeld zuständig, nicht die Familienkasse. 

Um Kindergeld zu beantragen, benötigst Du die Formulare

Antrag auf Kindergeld – KG1 und

Anlage Kind – KG1-AK

Die Formulare sind schnell und unkompliziert ausgefüllt. Wichtig ist hierbei, die Steueridentifikationsnummer der Eltern und des Kindes einzutragen, sowie die Geburtsurkunde bzw. Geburtsbescheinigung des Kindes als Kopie beizufügen. Anträge ohne Steueridentifikationsnummer(n) werden nicht bearbeitet. Eventuell ist zusätzlich eine Haushaltsbescheinigung notwendig, mit der Du erklärst, dass Dein Kind in Deinem Haushalt lebt.   

Wenn Du Deine Unterlagen per Post einreichst, kann es sinnvoll sein, diese per Einschreiben zu versenden. So hast Du einen Nachweis über den Versand und über die Einhaltung der Frist. Noch bequemer und schneller geht es jedoch online. 

Wenn Du bereits Kindergeld erhältst und einen Antrag für ein weiteres Kind stellen möchtest, dann bauchst Du nur noch die Anlage Kind – KG1-AK auszufüllen.  

Für volljährige Kinder benötigst Du eine Schulbescheinigung (KG 5a), eine Ausbildungsbescheinigung (KG 5b) oder aber eine Mitteilung für ein Kind ohne Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz (KG11a).  

Mit wie viel Kindergeld kannst Du rechnen?

Nach Prüfung des Antrags erhältst Du mit dem Kindergeldbescheid die Kindergeldnummer und Dir wird monatlich das Kindergeld überwiesen.  

Für jedes Kind erhältst Du 250€. Gut zu wissen: Das Kindergeld ist (im Unterschied zum Elterngeld) unabhängig von Deinem Einkommen.  

Und, das Kindergeld wird immer für den vollen Monat, in dem das Kind geboren wird, ausgezahlt. Also auch wenn der Geburtstag auf den 29. Februar fällt, erhältst Du das Kindergeld für den vollen Monat Februar.

Wie lange erhältst Du Kindergeld?

Grundsätzlich wird das Kindergeld für alle Kinder bis 18 Jahre gezahlt. Geht Dein Kind zur Schule oder befindet sich Dein Kind in einer Ausbildung, so wird das Kindergeld bis zum Abschluss dieser ersten (Berufs-)Ausbildung bzw. des ersten Studiums gezahlt – oder, wenn die Ausbildung bzw. das Studium noch andauert auch bis zum 25. Geburtstag. Bei einer zweiten Ausbildung gelten Sonderregeln. Sollte Dein Kind arbeitssuchend sein, erhältst Du bis zum 21. Geburtstag Deines Kindes Kindergeld. Hat Dein Kind aufgrund einer Behinderung nicht die Möglichkeit, selbst für seinen Unterhalt zu sorgen, erhältst Du das Kindergeld ohne zeitliche Begrenzung.  

Wer das Kindergeld investiert, macht viel mehr daraus.

So bekommst Du 197.000€ Kindergeld.

Du möchtest die Ausbildung Deines Kindes finanziell absichern oder für Dein Kind vorsorgen? Das geht einfacher als Du denkst. Angenommen, Du kannst das Kindergeld von 250€ im Monat investieren (und ja, das muss man sich erst einmal leisten können, aber nur einmal als Beispiel, damit Du siehst, was möglich ist), dann könntest Du bis zum 18. Geburtstag Deines Kindes einen Betrag von gut 105.995€* und bis zum 25. Geburtstag von gut 197.336€* erzielen. Ohne eigenes Geld in die Hand zu nehmen. Smart, oder?  

Aber auch wenn Du einen Teil des Kindergeldes investieren kannst, kannst Du viel erreichen. Hier erfährst Du, wie Du einen Sparplan für Dein Kind anlegen kannst und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt.   

* bei durchschnittlich 8% Rendite, 250€ über 18 Jahre, über 25 Jahre Du selbst hast hiervon über 18 Jahre insgesamt 54.000€ bzw. über 25 Jahre 75.000€ eingezahlt – das heißt, Du kannst den von Dir eingezahlten Betrag verdoppeln oder je nach Laufzeit und Renditeentwicklung fast vervierfachen.